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7. DEZEMBER 2023
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PERSÖNLICHE PROBLEME

Depression – wenn du dich nur noch down fühlst

Depression – wenn du dich nur noch down fühlst
Jede*r hat mal schlechte Tage. Doch halten negative Gefühle länger an und leiden verschiedene Lebensbereiche darunter, steckst du möglicherweise in einer depressiven Phase. Sprich darüber. Denn eine Depression muss ernst genommen und behandelt werden. Je früher man sich Hilfe holt, desto leichter findet man wieder raus.

Das Wichtigste in Kürze

  • Jede*r ist mal schlecht drauf.
  • Hält die Verstimmung länger und konstant an, leidest du möglicherweise unter einer Depression.
  • Eine Depression ist eine psychische Erkrankung.
  • Bei einer Depression brauchst du Hilfe.

Die Depression ist die am häufigsten auftretende psychische Erkrankung. Neun Prozent der Bevölkerung sind von einer Depression betroffen. Das zeigen Zahlen des Bundesamts für Statistik. Falls du also an einer Depression erkrankst, bist du nicht allein.

Viele durchleben eine depressive Verstimmung

In der Pubertät sind zwischenzeitliche Tiefs normal. Erwachsenwerden ist mit Ups and Downs sowie vielen Herausforderungen verbunden. Das kann Ängste und Unsicherheiten auslösen. Auch schlechte Ereignisse wie eine Trennung, ein Todesfall oder ein heftiger Streit können traurig oder niedergeschlagen stimmen. Man nennt dies eine depressive Verstimmung. Viele Menschen haben Angst vor solchen Gefühlen. Aber sie sind ganz normal und wichtig. Schwierige Emotionen zeigen uns, wer oder was uns wirklich wichtig ist und helfen uns, eine schwierige Situation zu verarbeiten.

Tipps bei einer depressiven Verstimmung

  • Du darfst traurig sein, weinen und Kummer zulassen.
  • Sprich mit Freund*innen, deinen Eltern oder einer anderen Vertrauensperson über deine Stimmung und lass dich trösten.
  • Fällt es dir schwer, mit dir nahestehenden Personen darüber zu sprechen, kannst du dich an eine Beratungsstelle wie 147 wenden.
  • Tue Dinge, welche dir Freude machen, auch wenn dir momentan gar nicht danach ist.
  • Halte an Tagesstrukturen fest, auch wenn es dir schwerfällt. Es ist wichtig, am Morgen aufzustehen, mit Freund*innen abzumachen und regelmässig zu essen.
  • Schreibe jeden Abend drei Dinge auf, welche dir an diesem Tag Freude bereitet haben oder für die du dankbar bist. Das dürfen auch ganz kleine Dinge sein.
  • Richte dir Sorgen-Zeiten ein, damit du nicht den ganzen Tag grübelst. Nimm dir zum Beispiel täglich 15 Minuten Zeit, um alle belastenden Gedanken aufzuschreiben. Wenn du magst, kannst du den Zettel im Anschluss zerknüllen oder zerreissen.

Von der depressiven Verstimmung zur Depression

Hält die depressive Stimmung mehr als zwei Wochen konstant an und fühlst du dich den ganzen Tag verstimmt, leidest du möglicherweise an einer Depression. Betroffene fühlen sich antriebslos und haben keine Freude mehr an Dingen, welche ihnen normalerweise Freude bereiten. Nur schon am Morgen aus dem Bett zu kommen, fühlt sich dann häufig unglaublich schwer an.

Unter einer Depression leiden verschiedene Lebensbereiche. Bei vielen Betroffenen kommen auch körperliche Beschwerden hinzu. Im Gegensatz zur depressiven Verstimmung ist eine Depression eine psychische Störung, die behandelt werden muss.

Weitere mögliche Symptome bei einer Depression:

(Diese Liste dient nicht der Selbstdiagnose. Treffen allerdings einige dieser Symptome auf dich zu, solltest du eine Fachperson kontaktieren. Je mehr Symptome du hast, desto stärker ist wahrscheinlich die Depression.)

  • Du fühlst dich durchgehend niedergeschlagen, traurig und hoffnungslos.
  • Du empfindest konstant ein Gefühl innerer Leere und Taubheit oder weinst, ohne zu wissen wieso.
  • Du ziehst dich permanent zurück und hast keine Lust mehr auf geliebte Hobbys oder Freunde zu treffen.
  • Du bist stets müde, energielos und erschöpft oder bist im Gegenteil rast- und ruhelos.
  • Du hast den ganzen Tag Mühe, dich zu konzentrieren und deine Noten leiden darunter.
  • Du schläfst nur noch schlecht oder brauchst sehr viel Schlaf.
  • Du hast körperliche Beschwerden wie Kopf- oder Rückenschmerzen.
  • Du nimmst stark zu oder stark ab.
  • Du fühlst dich wertlos oder möchtest nicht mehr leben.

Hol dir bei einer Depression Hilfe

Hast du das Gefühl, dass du an einer Depression leidest, solltest du dir Hilfe holen. In einem ersten Schritt kannst du dich beispielsweise an die Schulsozialarbeit oder eine Jugendberatungsstelle wenden. Auch wir vom 147 sind jederzeit für dich da. Du kannst dich per WhatsApp, E-Mail oder Telefon an uns wenden oder auch mit Gleichaltrigen chatten.

Eine Depression lässt sich mit einer Psychotherapie gut behandeln. Fachpersonen können dir helfen, dass es wieder besser wird und dir neue Perspektiven aufzeigen. Im Rahmen einer ärztlichen oder psychiatrischen Behandlung kann auch eine medikamentöse Unterstützung mit Antidepressiva in Betracht gezogen werden.

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