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13. MÄRZ 2023
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PERSÖNLICHE PROBLEME

Tabak: Suchtmittel Nummer zwei

Tabak: Suchtmittel Nummer zwei
Auch wenn längst bekannt ist, wie stark der Konsum von Tabak die Gesundheit schädigt, ist er immer noch eines der am meisten verbreiteten Suchtmittel. Das hat u. a. mit dem rasch süchtig machenden Nikotin zu tun.

In der Schweiz ist Alkohol  die am häufigsten konsumierte Droge, gleich darauf folgt der Tabak.

So wirkt Nikotin

Tabak enthält Nikotin. Diese süchtig machende Substanz wirkt sowohl anregend wie entspannend. Nikotin ist psychoaktiv, d. h., es greift in deinen Hirnstoffwechsel ein und regt die Ausschüttung von Dopamin («Glückshormon») an. Tabakkonsum kann folgende Wirkungen haben:

  • körperlich und psychisch anregen
  • Wahrnehmungsfähigkeit steigern
  • Gedächtnisleistung verbessern
  • Appetit hemmen

Diese Wirkungen werden jedoch rasch schwächer, und du musst immer mehr Tabak konsumieren, um eine Wirkung – einen «Nikotin-Hit» – zu verspüren. Und weil der Körper sich an die Wirkung des Nikotins gewöhnt, wird bald nur noch geraucht, um Entzugserscheinungen zu vermeiden. Der Weg in die Sucht beginnt meist schon nach wenigen Wochen.

Nikotinsucht erkennen

Stehst du am Morgen auf und greifst gleich nach einer Zigarette? Rauchst du mehr als 10 Stück pro Tag? Wolltest du schon mal aufhören und hast es nicht geschafft? Das alles wären Anzeichen dafür,

«Ob du Tabak rauchst, schnupfst oder kaust – die Wirkungen und Nebenwirkungen sind immer gleich.»

dass du schon stark süchtig nach Nikotin bist. Merkst du zudem, dass du rasch ausser Atem bist und länger brauchst, um dich zu erholen? Dass du immer weniger Muskelkraft hast und langsamer reagierst? Dann solltest du daran denken, dir Unterstützung zu suchen. Suchtberatungsstellen sind darauf spezialisiert. Die Beratungen sind kostenlos und vertraulich, Adressen findest du in unserem <link Beratungsstellenverzeichnis.

Weitere Schattenseiten des Tabaks

Beim Rauchen von Tabakprodukten (Zigaretten, Zigarren, Pfeife, Shisha) inhalierst du noch weitere 4800 Stoffe, von denen mindestens 90 krebsfördernd sind. Nikotin gehört zudem zu den stärksten Nervengiften, und es kann zu Überdosierungen und Vergiftungen kommen. Anzeichen dafür sind:

  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • erhöhter Puls, unregelmässiger Herzschlag
  • Atembeschwerden
  • Krämpfe

Ausserdem erhöht der Tabakkonsum die Krebs- und Herz-/Kreislauferkrankungen und wirkt sich negativ auf die Fruchtbarkeit aus.

Grosse Gefahr für Kinder und Schwangere

Für kleine Kinder ist Nikotin tödlich. Rauchen in der Schwangerschaft führt zu Mangel- oder Totgeburten und erhöht das Risiko des frühen Kindstodes.

Andere Formen von Tabakkonsum

Bei Snus (Tabak zum Lutschen), Schnupftabak (gemahlen zum Aufziehen durch die Nase) und E-Zigaretten (Verdampfern) kommt das Nikotin gleich schnell ins Gehirn wie beim Rauchen und verursacht die gleichen Wirkungen und Nebenwirkungen. Suchtrisiko und Krebsrisiko sind ebenfalls genauso hoch wie beim Rauchen von Tabak.

Tabak und das Gesetz

Tabakerzeugnisse sind laut Gesetz sogenannte gewöhnliche Konsumgüter und frei verkäuflich. Es gibt kein eidgenössisches Gesetz dazu, sondern die Kantone entscheiden, ab welchem Alter sie den Verkauf erlauben. In der ganzen Schweiz verboten ist hingegen Werbung, die sich an Jugendliche unter 18 Jahren richtet. Auch verboten ist das Rauchen in Restaurants und öffentlichen Gebäuden.

Wo die Altersgrenze in deinem Kanton liegt, erfährst du auf der Website des Bundesamts für Gesundheit.

Weitere Infos

Mehr Informationen rund ums Thema Tabak findest du auf der Website feel-ok. Wenn du aufhören willst, findest du auf der Website von Stop Tabak der Universität Genf Infos und Tipps.

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