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13. MÄRZ 2023
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PERSÖNLICHE PROBLEME

Wenn Genuss zur Sucht wird

Wenn Genuss zur Sucht wird
Hast du auch schon mal was Ähnliches gesagt wie «Ich bin süchtig nach Schokolade»? «Süchtig» ist ein Wort, das man umgangssprachlich recht oft verwendet. Doch geniesst du die Schokolade oder bist du süchtig danach? Wenn du dir Gedanken darüber machst, was Genuss und was Sucht ist – hier erfährst du den Unterschied.

Viele Menschen können gelegentlich Alkohol geniessen, ohne je abhängig zu werden. Anderen gelingt dies nicht, und aus dem Genuss entwickelt sich eine Sucht. Je nach Suchtmittel und Persönlichkeit kann sich eine Abhängigkeit über Jahre entwickeln oder innert kurzer Zeit. Mehr Infos zu einzelnen Suchtmitteln findest du unter Alkohol, Tabak, Cannabis, Partydrogen und Verhaltenssüchte.

Genuss

Es ist etwas Schönes, wenn man gelegentlich etwas geniessen kann. Wenn deine Eltern manchmal ein Glas Wein zum Essen trinken oder du am Wochenende mal etwas mehr Zeit im Internet verbringst als unter der Woche, dann ist das ein Genuss. Genussvoll ist, was uns Freude macht, ohne eine Notwendigkeit oder ein Zwang zu sein.

Gewöhnung und Missbrauch

Bei einigen Menschen entwickelt sich der gelegentliche Konsum von Alkohol oder eine Beschäftigung wie Gamen oder Shoppen zu einer Gewohnheit. Zu einer Gewöhnung ist es dann gekommen, wenn man ganz selbstverständlich jeden Abend ein Bier trinkt oder regelmässig shoppen geht, auch wenn man eigentlich gar nichts braucht. Ein Missbrauch besteht dann, wenn wir etwas tun oder konsumieren, um etwas Bestimmtem auszuweichen oder um etwas zu vergessen, das uns belastet: wenn du shoppen gehst, weil du nicht an deinen Ex denken willst, oder wenn du Alkohol trinkst, um dich von den Problemen in der Schule abzulenken.

Abhängigkeit oder Sucht

Von Abhängigkeit oder Sucht spricht man, wenn ein Suchtmittel oder ein bestimmtes Verhalten nötig ist, um das Leben zu bewältigen. Alles dreht sich nun um die Sucht. Andere Dinge im Leben, die einem früher Freude gemacht haben, sind nicht mehr wichtig.

Merkmale einer Sucht sind:

  • Ein starker Drang, etwas zu tun oder zu konsumieren. Es kommt zu Kontrollverlust, das heisst, man kann sein Verhalten nicht mehr kontrollieren, auch wenn man das vielleicht möchte.

  • Toleranzentwicklung: Die Wirkung von Suchtmitteln nimmt mit der Zeit ab, da sich der Körper daran gewöhnt. Um dieselbe Wirkung zu erzielen, muss man also immer mehr konsumieren.

  • Körperliche Entzugssymptome, wenn der Konsum reduziert oder gestoppt wird.

  • Andere Interessen werden vernachlässigt, z. B. zieht sich jemand immer mehr zurück, geht nicht mehr seinen Hobbys nach oder fehlt oft in der Schule / bei der Arbeit.

Bist du süchtig?

Mit folgenden Fragen kannst du über deinen Suchtmittelkonsum nachdenken.

  • Fandest du auch schon, dass du deinen Konsum reduzieren solltest?

  • Hast du dich auch schon geärgert, wenn andere deinen Konsum kritisiert haben?

  • Hast du wegen deinem Konsum auch schon ein schlechtes Gewissen gehabt?

  • Hast du auch schon versucht, deinen Konsum zu verheimlichen?

Wenn du alle Fragen mit Ja beantwortet hast, lohnt es sich, eine Suchtberatungsstelle zu kontaktieren. Die Beratungen dort sind kostenlos und vertraulich. Sei mutig, und hol dir Hilfe, wenn du oder dein Umfeld vermuten, dass du unter einer Abhängigkeit leidest.

Folgende Links führen zu Tests, mit denen du einen Hinweis bekommst, ob du süchtig sein könntest:

www.suchtpraevention-zh.ch
www.suchtknacker.ch

Du möchtest direkt mit uns sprechen?

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