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5. DEZEMBER 2025
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Schnell Geld verdienen mit Dropshipping?

Schnell Geld verdienen mit Dropshipping?
Träumst du auch vom schnellen Geld im Internet? Zum Beispiel mit Network-Marketing, einem Online-Shop, einem eigenen Dropshipping-Business oder als Influencer\*in? Das klingt verlockend, hat aber Tücken. Lies hier, worauf du bei solchen Versprechen achten musst, damit du am Ende kein Geld verlierst.

Das Wichtigste in Kürze 👇

  • Warum der Typ in Dubai täglich postet 
  • Wie funktionieren Dropshipping und Network-Marketing? 
  • Abzocke statt Reichtum: Vorsicht bei Versprechen 
  • Von Instagram leben können: ja, aber ...

Alle unsere Texte entstehen in enger Zusammenarbeit mit Beratenden von 147.

Dein Taschengeld ist bald aufgebraucht und reicht nirgends hin, aber der Influencer, der durch Dubai schlendert, verdient angeblich mit Network-Marketing und Dropshipping jeden Monat einen sechsstelligen Betrag. Ist es nun eine gute Idee, seinen Dropshipping-Kurs zu buchen oder auf sein Jobangebot einzugehen? Vermutlich nicht. Warte damit einen Moment. Wir erklären dir, weshalb.

Das Versprechen von finanzieller Freiheit

Sie tauchen ständig auf, wenn man durch Instagram und TikTok scrollt: Da sitzen braun gebrannte junge Menschen am Strand mit einem Drink in der Hand. Statt im Büro arbeiten sie wo und wann sie wollen und scheinen sich erst noch alles leisten zu können – die fette Uhr am Handgelenk, den Porsche und an einem ganz gewöhnlichen Dienstagvormittag brettern sie übers Meer. Andere posten, wie sie im angesagtesten Restaurant der Stadt essen, Jeans kaufen oder snowboarden und nebenbei gutes Geld verdienen. Und sie versprechen dir, dass auch du schaffen kannst, was sie geschafft haben: finanziell frei zu sein. Dafür musst du nur auf den Link klicken oder ein PDF kostenlos herunterladen.

Reich über Nacht mit Dropshipping, Network-Marketing und Online-Shops?

Sie wirken sympathisch und wollen dir erst noch helfen, also warum nicht? Weil sie nicht aus Sympathie an dir interessiert sind. Und auch nichts zu verschenken haben. Im Gegenteil: Sie wollen an dir verdienen und wollen dir etwas verkaufen. Zum Beispiel einen Kurs, in dem du anscheinend alle Tricks übers Dropshipping lernst und danach direkt starten und viel Geld verdienen kannst. Doch die Kurse sind so teuer, dass die angepriesene finanzielle Freiheit mit Schulden beginnt. Der Traum vom Reichtum über Nacht funktioniert nicht so, wie es dir der Influencer in Dubai verkauft. Sonst würden wir ihn alle längst leben. Und der Typ in Dubai würde am Pool chillen, statt seine Zeit mit täglichen Posts zu verschwenden.

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Dropshipping ist ein Online-Verkaufsmodell: Jemand verkauft Produkte, ohne sie selbst lagern und versenden zu müssen. Kommt eine Bestellung herein, wird sie an den entsprechenden Anbieter weitergeleitet. Dieser schickt das Produkt den Kund*innen zu. Wer verkauft, muss sich nur noch ums Marketing und den Verkauf kümmern und braucht dafür weder einen Lagerraum noch Personal. Ein attraktives Modell.

Das Problem: Dropshipper*innen haften für die Produkte. Sie sind verantwortlich für die Qualität und eine rasche Lieferung, obwohl sie die Ware nicht selber liefern. Das kann richtig teuer werden.

Beim Network-Marketing verkauft jemand Dienstleistungen oder Produkte direkt, zum Beispiel Anleitungen. Gleichzeitig werden andere Personen angeworben, die das Produkt ebenfalls verkaufen sollen. So wächst das Netzwerk. Immer, wenn jemand aus dem eigenen Netzwerk etwas verkauft, verdient die Person mit. Das Ziel: ein so grosses Netzwerk wie möglich aufzubauen.

Das Problem: Es handelt sich um ein Schneeballsystem. Stell dir einen Schneeball vor – je länger er im Schnee rollt, desto grösser wird er. Wer einmal darin ist, muss ständig neue Mitglieder anwerben, die das Produkt ebenfalls kaufen und dann verkaufen. Die neuen Mitglieder ebenso. Das bedeutet Druck. Um die nötige Anzahl zu erreichen, werden oft Familienmitglieder oder Menschen aus dem eigenen Umfeld angeworben. So können Spannungen entstehen – vor allem, wenn der Verkauf schlechter läuft als angenommen.

Influencer*innen sind eine sogenannte Personenmarke. Mit ihrem Gesicht bewerben sie Produkte, Ausflüge, Unternehmen oder Reisen, indem sie eine persönliche Story erzählen. Durch die persönliche Nähe zu ihren Followern auf Social Media wirken sie glaubwürdig. Sie verdienen mit Kooperationen mit Firmen, Hotels oder Reiseagenturen. Ein aktuelles Beispiel ist "Der Praktikant", der Ausflugsziele in der Schweiz vorstellt.

Das Problem: Wer sich und sein Leben auf Social Media exponiert, braucht eine dicke Haut. Influencer*innen bekommen oft Hassnachrichten und übergriffigen Kommentare. Manchmal reicht ein falsches Wort für einen Shitstorm, oder dass die Community schrumpft. Sinkt die Reichweite, verlieren die Unternehmen jedoch rasch ihr Interesse an der Zusammenarbeit. Damit sinkt auch das Einkommen. Der Druck, täglich posten und die Reichweite steigern zu müssen, ist gross.

Mehr über die Realität der Influencer*innen erfährst du hier 👈

Wenn aus Träumen Schulden werden

Träume sind etwas Schönes. Es macht Spass, sich vorzustellen, wie es wäre, in Dubai zu leben. Manchmal ist ein Traum so stark, dass jemand alles über Bord wirft und dabei auf Versprechungen hereinfällt. Das ist vielen schon einmal so ergangen und kein Grund zur Scham. Wenn du darüber sprechen möchtest, sind wir für dich da. Es gibt immer eine Lösung. Wir finden sie zusammen – per WhatsApp, Telefon oder Mail.

Falls du dich verschuldet hast, hilft dir die Schuldenberatung Schweiz weiter.

Vom Traumberuf und Geldverdienen 💸

Und nun? Du brauchst deinen Traum von Social Media nicht zu begraben. Falls du gerne fotografierst, filmst und Video schneidest und damit gut ankommst auf Instagram, könnte eine seriöse Ausbildung in diesem Bereich genau dein Ding sein – zum Beispiel als Mediamatiker*in oder Polygraf*in. Und im Anschluss eine Weiterbildung in Marketing oder Social Media Management. Es gibt tolle Berufe, in denen du dein Talent im Internet ausleben kannst. Und später, wer weiss, womöglich Influencerin*in wirst.

Zurück ins Heute: Wenn du dein Taschengeld aufbessern möchtest, gibt es zahlreiche Möglichkeiten ohne Risiko, zum Beispiel Ferien- und Nebenjobs oder Nachhilfe geben.

Wunsch nach Anerkennung ❤️‍🩹

Und zum Schluss: Jeder Mensch möchte Anerkennung und Liebe. Beachtet und bewundert zu werden ist ein Grundbedürfnis wie Essen oder Trinken. Hinter Statussymbole wie Luxusuhren, Luxusferien, finanziellem Erfolg oder eben dem Porsche steckt oft genau dieser Wunsch. Auch ist das alte Bild, wonach Frauen sich einen Mann mit viel Geld und Status wünschen, bis heute präsent. Es entspricht oftmals jedoch gar nicht der Realität.

Ob dich jemand mag, liebt und bewundert, sollte nicht von einer teuren Uhr abhängig sein. Niemand möchte wegen Statussymbolen geliebt werden. Die Menschen, die gern mit dir zusammen sind, sollten dich mögen, weil du so bist, wie du bist. Und wenn du deine Liebe noch suchst oder dich ab und an einsam fühlst, empfehlen wir dir diesen Text 👈