«Überforderung im Studium»

Hallo. Danke, dass du dich gemeldet hast. Es klingt wirklich nach einer extrem vollen und anstrengenden Zeit für dich. Kein Wunder, dass du dich so ausgelaugt fühlst. Ein Studium oder eine Lehre kann schön und spannend, aber auch belastend sein. Vor allem dann, wenn man permanent hohe Leistung erbringen muss und dazu noch weitere Lebensbereiche Zeit in Anspruch nehmen. 

Gestresst, oder doch mehr? 🔍

Erschöpfung gehört zu stressigen Zeiten dazu. Jedoch sollte dieser Zustand nur wenige Wochen dauern. Sonst kann die psychische Gesundheit darunter leiden. Stressige Zeiten können zu depressiven Verstimmungen führen. Ein Burnout hingegen ist eine ernst zu nehmende Erschöpfungsdepression. Hier erfährst du den Unterschied zwischen depressiver Stimmung und einer klinischen Depression: Depression, wenn du dich nur noch down fühlst. Es ist wichtig, dass du deinen momentanen Erschöpfungszustand ernst nimmst und rechtzeitig gegensteuerst.

Falls du merkst, dass du die Belastung nicht mehr stemmen kannst, ist dies ein wichtiger erster Schritt. Nun geht es darum, nach Lösungen zu suchen und Prioritäten zu setzen. Hier sind einige Punkte, die dir helfen können, deine Situation zu entlasten:  

Innerer Umgang und Selbstreflexion 🪞

1. Schraube deine Erwartungen herunter. Meistens sind wir es selbst, die uns den grössten Druck machen. Setze dich mit deinen Selbstansprüchen auseinander. Mache dir klar, dass du auch ohne zu leisten ein vollwertiger und liebenswerter Mensch bist.

2. Falls du grosse Versagensängste hast: Es kann hilfreich sein, sich ein möglichst realistisches Bild vom Worst-Case-Szenario zu machen. Dabei zeigt sich meistens, dass das schlimmst mögliche Szenario gar nicht so bedrohlich ist, wie es sich anfühlt.

Planung und Organisation 📝

• Priorisiere: Mache eine Liste mit deinen Aufgaben und To-Dos. Überlege dir, welche im Moment wirklich Priorität haben und welche du auf später verschieben, ganz streichen oder delegieren/abgeben könntest. In diesem Artikel findest du wichtige Tipps, um Aufgaben zu priorisieren: Wie du mit Stress und Leistungsdruck umgehen kannst
• Prüfungen können auch verschoben werden, falls du merkst, dass es gar nicht mehr geht. Mit einem Gespräch bei der Studienberatung oder einem ärztlichen Zeugnis kannst du diese beispielsweise auf das nächste Semester verschieben und dir so Luft verschaffen.

Unterstützung im sozialen Umfeld ⚓️

Sprich mit den Personen deiner WG und erklär ihnen, wie es dir gerade geht. Frag sie, welche Ämtli und To-Dos im Moment kleine oder keine Priorität haben und schaffe dir dadurch Entlastung. Vielleicht sind deine Mitbewohner*innen auch mega nett und bereit, für einen oder zwei Monate deine Ämtli zu übernehmen oder für dich einzukaufen?

Auch mit Freund*innen sowie innerhalb der Beziehung kann durch Gespräche und Austausch rasch Entlastung gefunden werden. Wenn deine Nächsten wissen, wie es dir geht, werden sie dich auch unterstützen. Dafür brauchst du dich nicht zu schämen – jede*r braucht mal Hilfe.

Körperliche und emotionale Gesundheit 🌱

Verschaffe dir Ruhepausen und Regeneration. Es ist wichtig, dass du für genügend Schlaf, Erholung und Ruhe sorgst. Schau, dass du ausgewogen isst und dich körperlich bewegst. Das kann dir helfen, Stress abzubauen. Auch Waldbaden oder Meditation können dir guttun.

Professionelle Hilfe und Beratung 📌

Hole dir professionelle Unterstützung: Du darfst dir in einer solchen Situation Unterstützung holen. Bei der Beratungsstelle der Hochschule oder Uni bekommst du unkompliziert Hilfe, wie du mit deiner Überlastung umgehen kannst. Auch die Beratung von 147 ist weiterhin gerne für dich da. 

Du kannst stolz auf dich sein, dass du dich und deine aktuelle Befindlichkeit ernst nimmst. Es ist ein Zeichen, dass du dich und deine Grenzen kennst. Du beweist grosse Stärke, dass du dir erlaubst, nicht alles allein bewältigen zu müssen. Wir sind überzeugt, dass du Lösungen finden wirst und du aus dieser Überlastung rauskommen und trotzdem dein Studium schaffen kannst. Wir wünschen dir viel Kraft und Mut dabei. 

Dein 147