Sexuelle Orientierung - was ist das?
Spätestens in der Pubertät wird die sexuelle Orientierung und Identität zum Thema – besonders dann, wenn man anders liebt als die Mehrheit. Hier findest du Erklärungen zu den wichtigsten Begriffen.
Wie man liebt, ist keine Entscheidung. Von wem du dich sexuell angezogen fühlst, wird von deinen Genen und Hormonen bestimmt, wobei die Wissenschaft noch kein Gen identifiziert hat, das allein dafür verantwortlich ist. Wo es dich sexuell hinzieht, das nennt man deine sexuelle Orientierung. Welchem Geschlecht du dich zugehörig fühlst, nennt man sexuelle Identität.
Wie entwickelt sich die sexuelle Orientierung?
In der Pubertät wird die Frage der sexuellen Orientierung zentral. Manche Mädchen üben ihren ersten Zungenkuss mit der Freundin oder knutschen mal mit ihr rum. Manche Jungs onanieren gemeinsam mit dem Freund. Kann auch sein, dass du deine ersten sexuellen Erfahrungen mit einem gleichgeschlechtlichen Partner machst. Gleichgeschlechtliche sexuelle Erfahrungen zu machen, ist normal und heisst nicht sofort, dass du jetzt homo- oder bisexuell bist. Du bist einfach nur neugierig. Die meisten Jungs und Mädchen merken so zwischen 14 und 16 Jahren, zu welchem Geschlecht sie sich hauptsächlich hingezogen fühlen – zu Jungs, Mädchen oder beiden.
Wer mit wem? – Ein paar Begriffe
- Heterosexuell ist man, wenn man als Mädchen nur mit Jungs zusammen oder als Junge ausschliesslich an Mädchen interessiert ist. Etwa 85 bis 90 Prozent der Bevölkerung sind und leben heterosexuell.
- Homosexuell: Homosexuelle Mädchen nennt man auch lesbisch, homosexuelle Jungs schwul. Ungefähr 3 bis 10 Prozent der Menschen lieben homosexuell.
- Bisexuell: Manche Menschen haben sexuelle Gefühle für beide Geschlechter. Schätzungsweise 15 Prozent der Bevölkerung lieben bi. Aber nur circa 2 Prozent leben ihre Bisexualität offen aus.
Was ist die Geschlechtsidentität?
Während die sexuelle Orientierung zeigt, zu wem du dich sexuell hingezogen fühlst, bezeichnet die Geschlechtsidentität, zu welchem Geschlecht du dich zugehörig fühlst.
Es gibt ganz unterschiedliche Formen von sexueller Orientierung und Identität. Alle sind okay.
Bei den meisten Menschen stimmen Gefühl und körperliches Geschlecht überein. Menschen, die hingegen das Gefühl haben, dass sie im falschen Körper stecken, nennt man transgender oder transsexuell. Vertiefende Infos im Text Geschlechtsidentität - was ist das?
Bist du als Mädchen geboren, aber fühlst dich als Junge? Oder anders rum? Sich darüber klar zu werden, braucht Zeit. Dabei ist wichtig, mit deinen Gedanken und Gefühlen nicht alleine zu bleiben. Trau dich, Unterstützung zu holen! Mehr dazu unter Coming-out.
LGBT+: Sei tolerant!
Leider werden andere Formen der sexuellen Orientierung und Identität als die heterosexuelle in unseren Gesellschaften immer noch schräg angeschaut. Du kannst zu mehr Toleranz beitragen. Egal was du denkst, respektiere, dass Menschen so leben wollen, wie es sie glücklich macht. Mehr zum Thema findest du im Thema Freundschaft und Liebe unter LGBT+.
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