Mögliche Anzeichen einer Essstörung
Eine starke Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, verändertes Essverhalten sowie ständiges Kalorienzählen können auf eine Essstörung hinweisen. Um herauszufinden, ob du möglicherweise an einer Essstörung leidest, kannst du diesen Text lesen und bei Bedarf bei einer Fachstelle Unterstützung holen.
Essen ist lebensnotwendig. Wir brauchen Nahrung, damit unser Herz schlägt, wir denken und uns bewegen können und gesund bleiben. Verschiedene Auslöser können jedoch zu einem ungesunden oder sogar schädlichen Essverhalten führen. Bei Leistungs- oder Beziehungsstress, unsicheren oder unklaren Tagesabläufen, erschüttertem Selbstwertgefühl, hormonellen Veränderungen, schwierigen Wohnverhältnissen, Sucht oder finanzieller Not steigt die Gefahr, an einer Essstörung zu erkranken. Doch Essstörungen werden oft lange nicht erkannt – weder von den Betroffenen noch von ihrem Umfeld.
Wenn du bei dir die unten aufgeführten Verhaltensweisen erkennst, dann hole dir Hilfe. Je früher, desto besser.
Unzufrieden mit eigenem Körper
Fühlst du dich unwohl in deinem Körper, findest du dich zu dick oder unattraktiv? Vergleichst du dich ständig mit anderen und wünschst dir immer, dünner oder muskulöser zu sein? Um den eigenen Körper zu akzeptieren, wie er ist, brauchst du ein gutes Selbstwertgefühl. Tipps dazu findest du unter Selbstbewusstsein stärken. Überlege dir auch, was dir an dir selbst gefällt, welche deiner Charakterzüge und Verhaltensweisen du gut findest und wofür dich andere mögen.
Verändertes Essverhalten
Bei einem gesunden Essverhalten merken wir durch das Sättigungs- bzw. das Hungergefühl, ob wir Nahrung brauchen oder ob unser Bedarf bereits gedeckt ist. Ausgewogenes Essen trägt zu einem grossen Teil zu unserer Gesundheit, unserem Antrieb und unserer Lebensfreude bei. So bleiben wir leistungsfähig. Sobald sich das Essverhalten verändert, jemand häufig aufs Essen verzichtet oder nur noch einseitig isst, kann dies ein Anzeichen einer beginnenden Essstörung sein.
Nur noch ans Essen denken
Was gibt es heute Leckeres? Was kochen wir? Welchen Nachtisch gibt es? Solche Gedanken und Fragen sind völlig normal und gesund.
Erkennst du diese Anzeichen bei dir? Dann hole dir Hilfe. Je früher, desto besser.
Essen ist ja etwas Wichtiges und Schönes. Wenn sich deine Gedanken jedoch fast nur noch ums Essen, Abnehmen und Kalorienzählen drehen, solltest du dir Hilfe holen. Denn das kann zur Sucht und ernsthaften Krankheit werden.
Essen als Problemlöser
Normalerweise essen wir, um unseren Hunger zu stillen oder uns bewusst etwas Leckeres zu gönnen. Bei Problemen und Sorgen kann es passieren, dass man aus Frust isst, sich mit Essen «belohnt» oder tröstet. Es ist wichtig, zu erkennen, wenn man das immer wieder macht, und zu lernen, wie man anders mit Problemen und negativen Gefühlen umgehen kann.
Unterstützung holen
Personen, die unter einer Essstörung leiden, sind sich oft lange nicht bewusst, dass sie krank sind. Oder sie denken, dass sie das Problem selbst lösen können.
Wenn du die oben aufgeführten Anzeichen bei dir erkennst, ist es wichtig, dass du dich jemandem anvertraust. Auf den Seiten des Netzwerks Essstörungen (www.netzwerk-essstoerungen.ch) und der Arbeitsgemeinschaft Ess-Störungen (www.aes.ch) findest du Adressen von Fachstellen in deiner Nähe und erfährst mehr zum Thema.
Du kannst auch auf der Website der Arbeitsgemeinschaft Ess-Störungen den Fragebogen ausfüllen, der dir einen Hinweis darauf gibt, ob du an Magersucht oder Bulimie leiden könntest.
Um herauszufinden, ob du tatsächlich an einer Essstörung leidest und wie du damit umgehen kannst, melde dich auf einer Jugendberatungsstelle oder beim Hausarzt. Mit Hilfe einer Fachperson kannst du wieder einen gesunden Umgang mit dem Essen und deinem Körper lernen.
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