Transfreunde - wie unterstützen?
Deine Freundin oder dein Freund hat sich dir gegenüber als trans geoutet. Du kannst ihr oder ihm auf verschiedene Arten zeigen, dass ihr befreundet bleibt.
Vielleicht war es eine Überraschung, vielleicht auch nicht. Doch was nun? Wie sollst du dich verhalten? Wie kannst du deine Freundin oder deinen Freund unterstützen? Grundsätzlich indem du ihm, ihr zeigst, dass du sie/ihn ernst nimmst, ihr immer noch befreundet seid und du sie/ihn unterstützt. Dazu gehört, dass du dich informierst und dich mit dem Thema auseinandersetzt. Viele Informationen findest du auf der Website des Transgender Network Switzerland.
Den neuen Namen verwenden
Das Einfachste und gleichzeitig Wichtigste ist, deine Freundin, deinen Freund mit dem neu gewählten Namen und den richtigen Pronomen anzusprechen. Das ist ein wichtiges Signal für ihn/sie und für andere.
Viele Transmenschen mögen nicht nach ihrem früheren Namen gefragt werden und möchten ihn auch nicht mehr auf sich bezogen hören oder aussprechen. Wenn dir doch einmal der falsche Name oder das falsche Pronomen rausrutscht, ist das aber nicht so schlimm. Du kannst dich entschuldigen und korrigieren.
Welche Fragen stellen?
Überlege dir, welche Fragen du bereit wärst zu beantworten. Fragen zum Körper und zum Sexualleben überschreiten die Grenzen des Respekts und der Privatsphäre.
Wichtig: Jede und jeder bestimmt selbst den Zeitpunkt des Outings. Oute niemals jemand anderen. Willst du reden, ruf 147 an.
Natürlich ist diese Grenze nicht starr. Je nachdem, wie vertraut ihr euch seid, redet ihr über privatere Dinge als mit anderen. Akzeptiere jedoch, wenn deine Freundin, dein Freund eine Frage nicht beantworten möchte.
Wenn sich die Familie schwertut
Falls sich die Eltern deines Freunds oder deiner Freundin schwertun, seine/ihre Geschlechtsidentität zu akzeptieren, kann es helfen, wenn du ihn oder sie zu Hause besuchst. So kannst du den Eltern ein Vorbild sein.
Es ist jedoch auch möglich, dass die Eltern euch verbieten, gemeinsam Zeit zu verbringen. Das kann zum Beispiel daran liegen, dass sie aufgrund religiöser Überzeugungen oder kultureller Traditionen Mühe haben anzunehmen, dass ihr Kind trans ist. Dann ist es besser, wenn ihr euch bei dir oder unterwegs trefft.
Im Ausgang
Du kannst deinen Freund oder deine Freundin an die Pride begleiten oder zu Treffen, die von verschiedenen LGBTQI+-Jugendgruppen in der Schweiz organisiert werden.
Werdet ihr im Ausgang bedrängt, lasst euch nicht auf Diskussionen ein, sondern versucht wegzugehen. Ist auf der Website eines Veranstaltungsorts erwähnt, dass der Ort offen ist für Transmenschen, für alle Geschlechter oder FLINT* (Frauen, Lesben, inter, nonbinär, trans), dann bekommt ihr Unterstützung von den Veranstaltenden, wenn euch jemand belästigt. Meldet euch im Notfall an der Bar.
Unangenehme Situationen bedenken
Auch wenn deine Freundin, dein Freund als Transmensch akzeptiert ist, gibt es Situationen, die unangenehm sein können. Dazu gehört so etwas Alltägliches wie die Benützung einer öffentlichen Toilette. Das kann bedeuten, dass er oder sie sich in der Schule, der Ausbildungsstätte oder am Arbeitsort nicht mehr wohlfühlt.
Motiviere deine Freundin, deinen Freund dazu, sich mit anderen trans-Jugendlichen auszutauschen. Alle kennen solche Erfahrungen und Gefühle und haben gute Tipps, wie damit umzugehen.
Auf blöde Sprüche reagieren
Wer einen abschätzigen Spruch zu hören kriegt, ist im Moment oft überfordert und verletzt. Dann ist es entlastend, wenn du an der Stelle deiner Freundin oder deines Freunds reagierst. Wenn es sich dabei z. B. um einen Spruch einer Mitschülerin oder eines Mitschülers handelt, setzt du ein wichtiges Zeichen, wenn du einfach deutlich sagst, dass es nicht okay ist. Wie du gut reagieren kannst, erfährst du unter Auf Mobbing-Sprüche cool reagieren.
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