Was macht die Frauenärztin bei der Untersuchung?
Vielleicht hast du ein etwas mulmiges Gefühl vor dem ersten Besuch bei der Frauenärztin. Hier erfährst du, was dort passiert. Du kannst deine Fragen aufschreiben, damit du sie nicht vergisst. Achte darauf, ob du dich von der Ärztin ernst genommen und gut behandelt fühlst.
Erkundige dich bei Freundinnen, Verwandten oder bei der Beratungsstelle für Sexualität, wen sie dir empfehlen können.
Es ist wichtig, dass du dich von deiner Ärztin ernst genommen fühlst.
Wichtig ist, dass du dich im Gespräch mit der Ärztin wohlfühlst, dass sie sich Zeit nimmt für dich und auf deine Fragen eingeht. Wenn du dich nicht wohlfühlst, dann suche dir für den nächsten Termin eine andere Ärztin.
Was wird untersucht?
Die folgenden Untersuchungen gehören zur sogenannten gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung. Meist wird gleichzeitig auch dein Urin und das Blut untersucht.
- Brustuntersuchung: Die Ärztin tastet deine Brüste bis in die Tiefe des Brustmuskels und zu den Achselhöhlen hin ab. Dabei ist nur dein Oberkörper nackt. Bitte die Ärztin, dir zu zeigen, wie du das selbst machen kannst, denn du solltest deine Brüste regelmässig nach Knötchen abtasten, damit du einen allfälligen Brustkrebs möglichst früh erkennen würdest.
Für die Unterleibsuntersuchung liegst du auf einem speziellen Stuhl. Hier ist meist nur der Unterkörper frei.
- Spekulumuntersuchung: Die Ärztin schaut kurz deine Schamlippen, die Klitoris und den Scheideneingang an. Sie trägt Handschuhe und spreizt anschliessend mit dem Spekulum, einem speziellen Instrument, das aussieht wie ein Schnabel, deine Scheide, um den Gebärmutterhals zu untersuchen. Wenn du noch Jungfrau bist, wird meist auf eine Spekulumuntersuchung verzichtet.
- Tastuntersuchung: Die Lage der Gebärmutter, der Eileiter und der Eierstöcke wird abgetastet. Dafür tastet die Ärztin mit einem oder zwei Fingern in der Scheide und mit der anderen Hand von aussen.
- Meistens wird zudem ein Krebsabstrich gemacht. Dafür wird in der Scheide ganz wenig Gewebe abgeschabt und im Labor untersucht.
Die Unterleibsuntersuchungen können beim ersten Mal etwas unangenehm sein, sollten aber keinesfalls weh tun.
Was wird gefragt?
Die Ärztin will sich ein Bild machen können von dir und deiner Situation. Deshalb stellt sie dir zu Beginn der Untersuchung einige Fragen. Sie erkundigt sich nach
- dem Grund des Besuchs,
- deinem Zyklus, der Zyklusdauer, allfälligen Menstruationsbeschwerden, Zwischenblutungen oder einem Ausfluss,
- Beschwerden wie Jucken oder Brennen in der Scheide.
Sexuelle Themen sollten nur auf deinen Wunsch hin besprochen werden.
Wann zum ersten Mal zur Frauenärztin?
Die meisten Mädchen gehen das erste Mal zur Frauenärztin, wenn sie sexuelle Beziehungen aufnehmen und sich über Verhütungsmittel informieren möchten. Die gynäkologische Vorsorgeuntersuchung wird von der Krankenkasse übernommen.
Darf jemand mitkommen?
Du darfst jemanden mitnehmen, aber du hast auch das Recht, allein zur Ärztin zu gehen. Wenn du möchtest, kann deine Mutter oder eine Freundin dabei sein. Überlege dir jedoch vorher, ob du sie nur beim Gespräch oder auch bei der Untersuchung dabei haben möchtest. Bei der gynäkologischen Untersuchung zeigst du deinen Körper auf eine Art, wie du ihn sonst kaum jemandem zeigst. Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, dass du mit besonderem Respekt behandelt wirst. Ist dies nicht der Fall, solltest du dir einen anderen Arzt, eine andere Ärztin suchen.
Weitere Beratung
In unserem Beratungsstellenverzeichnis (Kategorie Spezialisierte Beratung, weitere Themen -> Unterkategorie Sexualität/Verhütung) findest du Anlaufstellen, die dich zu Fragen rund um Sexualität, sexuelle Gesundheit und Partnerschaft beraten.
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