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13. MÄRZ 2023
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SOCIAL MEDIA

Handysucht – kannst du das Smartphone noch abschalten?

Handysucht – kannst du das Smartphone noch abschalten?
Ein Leben ohne Smartphone ist für viele kaum mehr vorstellbar. Es ist cool, sich mit anderen austauschen, Games spielen und Videos schauen zu können. Doch kann sich daraus eine Handysucht entwickeln. Erhalte Tipps für einen guten Umgang mit digitalen Medien im Alltag.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Smartphone kann ein Zeitfresser sein.
  • Offline-Zeit ist wichtig.
  • Verbringst du mehr Zeit am Smartphone als dir lieb ist, bist du möglicherweise handysüchtig.
  • Hol dir bei einer Handysucht Hilfe.

Bin ich handysüchtig?

  • Verbringst du fast deine ganze Freizeit am Handy?
  • Triffst du kaum mehr Freunde und hast du keine Hobbies?
  • Drehen sich deine Gedanken ständig ums Smartphone?
  • Machst du dir Sorgen, etwas zu verpassen, wenn du gerade nicht online bist?
  • Wirst du nervös oder gereizt, wenn du nicht an dein Handy kannst?
  • Merkst du, dass du zu viel Zeit am Handy verbringst und bist trotzdem immer länger online?

Hast du diese Fragen mehrheitlich mit «ja» beantwortet, spricht vieles für eine Handysucht. Doch keine Sorge, vielen Jugendlichen geht es wie dir. Und hast du deine Sucht erst mal erkannt, hast du es in der Hand, dein Verhalten im Alltag zu ändern.

Schattenseiten des Smartphones

Ohne Frage, ein Smartphone ist ein nützliches Gerät. Doch kann das Handy zur Belastung werden. Etwa dann, wenn du ständig das Gefühl hast, dass du etwas verpassen könntest. In den sozialen Medien läuft non-stop etwas. Es braucht viel Zeit, das eigene Profil aktuell zu halten und gleichzeitig immer mitzubekommen, was bei den anderen alles läuft. Zeit, die für anderes fehlt.

Auch in Bezug auf Freundschaften hat das Smartphone Schattenseiten. Zwar gibt es super Apps, um mit Freundinnen und Freunden in Kontakt zu bleiben. Dabei bleiben aber manchmal die physischen Treffen auf der Strecke. Doch sind gerade diese Treffen in der realen Welt die Grundlage für gute Freundschaften. Wichtig ist deshalb, dass du eine gute Balance findest zwischen Kontakt via Social Media und gemeinsamen Offline-Aktivitäten.

Ab wann spricht man von einer Handysucht?

Eine Handysucht lässt sich nicht mit der Anzahl Stunden und Minuten definieren, die du am Smartphone verbringst. Entscheidend ist, ob die Zeit am Smartphone andere Lebensbereiche einschränkt oder sich auf deine Gesundheit auswirkt.

Anzeichen einer Handysucht

Denke an die letzten drei bis vier Wochen: Warst du nervös, wenn du das Handy weglegen musstest? Hast du dann vielleicht aggressiv reagiert oder warst du traurig? Warst du unzufrieden mit deinem Medienkonsum, konntest aber nichts daran ändern? Interessiertest du dich kaum mehr für deine Hobbys und die Menschen in deinem Umfeld? Hast du nicht mehr gespürt, wann du hungrig warst und wann du dich um deine Hygiene kümmern solltest? Sei ehrlich zu dir selbst, und achte auf deine Gefühle und dein Wohlbefinden. Denn das alles können Anzeichen einer Handysucht sein.

Problematisch ist insbesondere, wenn deine schulischen Leistungen unter deiner intensiven Handynutzung leiden. Oder wenn du oft müde bist, weil du nachts Zeit am Handy verbringst, statt zu schlafen. Spätestens dann, solltest du etwas gegen deine Handysucht tun. Auf feel-ok findest du drei Geschichten von Jugendlichen, die Anzeichen einer Handysucht hatten.

Versuch herauszufinden, welche Bedürfnisse hinter deiner intensiven Handynutzung stecken. Wann nutzt du das Handy: Wenn dir langweilig ist? Wenn du dich einsam fühlst? Um Bestätigung von anderen zu kriegen? Kannst du diese Bedürfnisse anders befriedigen? Reduziere die Anzahl Apps auf deinem Smartphone. Welche App ist wirklich wichtig für dich? Welche Apps sind reine Zeitfresser? Lege Detox-Zeiten oder ganze Detox-Tage fest. Vielleicht macht ja eine Freundin mit bei diesem Experiment? Fällt es dir schwer, nicht dauernd aufs Handy zu schauen? Vielleicht hilft es dir, wenn du dein Smartphone für eine bestimmte Zeit deinen Eltern oder deinen Geschwistern in Obhut gibst. Plane bewusst Zeit für Offline-Aktivitäten ein: für deine Pflichten, aber auch für Freizeitaktivitäten wie zum Beispiel Sport. Was hast du früher gerne gemacht? Was würdest du gerne machen? Nimm dir bewusst Zeit, diese Dinge in deiner Freizeit einzuplanen. Triff deine Freunde real. Unternimm Dinge mit ihnen, die euch Spass machen, auch ohne Handy. Fühlst du dich einsam? Vielleicht hast du Lust, neue Freunde zu finden?

Aus einer Handysucht kannst du nicht alleine aussteigen. Es ist wichtig, dass du dich anderen anvertraust. Warte nicht zu lange. Je länger du wartest, desto schwieriger wird es, aus einer Handysucht wieder raus zu finden. Bitte Erwachsene um Unterstützung: Deine Eltern, nahe Bezugspersonen oder die Schulsozialarbeit. Hol dir Hilfe von Aussen: zum Beispiel bei einer Jugendberatungsstelle oder rund um die Uhr bei 147.

Balance zwischen On- und Offline finden

Eine gesunde Balance zwischen Online- und Offline-Zeit zu finden, ist eine ständige Herausforderung. Denn das Smartphone ist ein fixer Bestandteil des Alltags. Sowohl für die Schule als auch in der Freizeit ist das Handy oftmals unverzichtbar. Hab deshalb Geduld mit dir, wenn es dir nicht gleich gelingt, weniger Zeit am Smartphone zu verbringen. Das eigene Verhalten kannst du nicht von heute auf morgen verändern.

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